Gesundheit

Syphilis

Die Lues venera, welche man auch Syphilis nennt, wurde 1493 möglicherweise von den Seeleuten, welche Christoph Columbus begleiteten, aus den karibischen Inseln nach Spanien eingeschleppt. Danach verbreitete sie sich schnell im europäischen Raum. 1495 wütete die erste bekannte Seuche um und in Neapel. In den nächsten Jahren kam die Epidemie vor allem in den Söldnerheeren vor. Häufig überlebten lediglich wenige Soldaten. Im Lauf vieler Jahre wandelte sich die Lues venera zu einer Krankheit, die chronisch verläuft. Zahlreiche bekannte Künstler, wie Toulouse-Lautrec und Van Gogh, litten an dieser Lustseuche. Im Jahr 1943 gelang nach den ersten Therapieversuchen mit dem Entdecken des Antibiotikums Penicillin der wichtige Behandlungsdurchbruch.

Ursachen

Bei dem Erreger handelt es sich um ein spiralförmiges Bakterium, das als Treponema pallidum bezeichnet wird und wie ein krumm gebogener Kleiderbügel ausschaut. Die Ansteckung findet durch das Eintreten dieses Bakteriums über Verletzungen an Schleimhäuten und Haut statt. Der Geschlechtsverkehr gilt als häufigster Übertragungsweg. Ab der zehnten Schwangerschaftswoche ist es möglich, die Syphilis über die Plazenta ebenso auf das ungeborene Baby zu übertragen. Die Lues connata führt zu klassischen Krankheitszeichen, welche keineswegs immer sofort nach der Geburt erkennbar sind, sondern sich erst nach einigen Jahren bemerkbar machen, wie Innenohrschwerhörigkeit, Tonnenzähne oder ebenso Sattelnase. Innerhalb der ersten Lebensjahre entwickeln sich die Symptome.

Krankheitsbild

Der Krankheitsverlauf wird in drei oder vier unterschiedliche Stadien unterteilt. In dem Primärstadium, zwischen zwei und sechs Wochen nach der Übertragung, erscheint ein schmerzloses, erbsengroßes Geschwür mit einem derben Randwall an der Eindringstelle. Diese kann am After, an den Geschlechtsorganen, am Finger oder auch am Mund sein. Weiterhin tritt eine schmerzlose Schwellung der Lymphknoten auf, die den Bereich um das entsprechende Geschwür versorgen. Vier bis acht Wochen nach dem Infekt heilt das Geschwür von selbst ab. Nach dem ersten Stadium vergehen zwischen eine Woche und sechs Monate, bis das Sekundärstadium beginnt. Typisch ist ein roter, klein-fleckiger Ausschlag, welchen man an Fußsohlen, Handinnenflächen und den übrigen Körper findet. Es ist möglich, dass ebenso erneut Geschwüre auftreten. In dem dritten Zeitabschnitt, welcher mehrere Jahre dauert, zeigen sich keinerlei Symptome. Trotz allem kann man die Erkrankung mithilfe spezieller Bluttests diagnostizieren. Wenn die Krankheit keineswegs behandelt wurde, dringen Bakterien in das Gehirn, Knochen, Herz und innere Organe ein. Nach Jahrzehnten, in der vierten Phase, kommt es zu Schäden am Nervensystem mit klassischen Ausfallerscheinungen von Reflexen und Sensibilität. Demenz ist das Endstadium. Geschwüre, welche im ersten und zweiten Stadium vorgefunden werden, gelten als hoch infektiös. Die weiteren Stadien sind lediglich noch für den Betroffenen selbst riskant.

Erkennung und Untersuchung

Bislang war es möglich, das Bakterium lediglich auf lebenden Organen, vorwiegend Kaninchenhoden, zu züchten. Treponema pallidum ist lediglich aus frischen Gewebsabstrichen in dem Dunkelfeld-Mikroskop erkennbar. Die Diagnose der Syphilis kann man jedoch einfach mit einem Antikörpernachweis im Blut des Betroffenen stellen.

Therapie

In allen Stadien der Syphilis kommt dieses Antibiotikum Penizillin zum Einsatz.

Vorsorge

Wichtig ist, mit diesem Thema offen umzugehen. Man sollte den neuen Partner fragen, ob er oder sie derzeit an einer Geschlechtskrankheit leidet. Des Weiteren ist es entscheidend, die eigene Erfahrung mit Syphilis keineswegs zu verbergen, da man ansonsten das Vertrauen des Partners missbraucht und diese eine unnötige Gefahr aussetzt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.